Das Beobachten von Menschen ist der aufregendste Zeitvertreib in dieser herrlich unberührten, hoch gelegenen Kolonialstadt. Mehr als dreißig verschiedene Indianerstämme – Nachkommen der alten Mayas, die für ihre gewebten Textilien und andere hoch entwickelte Handwerkskunst bekannt sind – ziehen in die Stadt, um den täglichen Mercado zu füllen, besonders am Samstag. Hier unterscheiden fast ausgestorbene Sprachen wie Tzotzil oder Tzeltal und schöne Kopfbedeckungen und bestickte Kostüme, die mit Quasten und Bändern verziert sind, einen Stamm vom anderen.
Keine Reise nach San Cristábal ist komplett ohne einen Besuch in Na Bolom, der Heimat des hoch angesehenen Archäologen Frans Bloom, die er bis zu ihrem Tod 1994 mit seiner Frau, der Ethnologin, Journalistin und Fotografin Gertrude Bloom, teilte. Die Hacienda aus dem 19. Jahrhundert fungiert als Museum, kultureller Treffpunkt und Gästehaus. Es ist das Hauptquartier für die kontinuierliche Erforschung der Konstellation von Hochlanddörfern in der Region, in denen die kulturellen und religiösen Traditionen der lokalen Bevölkerung gedeihen. Gemeinsame Abendessen auf der Hacienda in einem mit Kunst und Artefakten gefüllten Salon garantieren eine interessante Mischung aus Gastgelehrten und gleichgesinnten Reisenden. Eine oder mehrere Nächte im Gästehaus zu verbringen, könnte der Höhepunkt Ihrer Reise in diese wenig bereiste Ecke Mexikos sein.
WAS: Stadt, Hotel.
SAN CRISTOBAL DE LAS CASAS: Südostmexiko nahe der Grenze zu Guatemala. Tägliche 1-stündige Flüge von Mexiko-Stadt kommen am Flughafen Tuxtla Gutiérrez an, 90 Minuten mit dem Auto und etwa 60 $ mit dem Taxi.
NA BOLOM: Avenida Vicente Guerrero Nr. 33. Tel. 52/9-678-1418, Fax 52/9-678-5586; nabolom@sclc.ecosur.mx.
KOSTEN: verdoppelt 50 $. Abendessen 8 $.
WANN: Zentrum und Gästehaus ganzjährig geöffnet; Museum geschlossen Mo.
BESTE ZEITEN: Mitte Februar bis Mitte März.